Newsroom Banner (Zeitung)

Aktualisierte Referenzwerte: Nährstoffe Jod und Vitamin E

Mit der 3. Auflage der Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr haben die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) und die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) die Empfehlungen für Jod und Vitamin E grundlegend überarbeitet.

 

Neue Referenzwerte für Jod: Anpassung an den tatsächlichen Bedarf

Die neuen Empfehlungen für Jod beruhen auf aktuellen Bilanz- und Radiojodstudien und definieren für Erwachsene nun eine empfohlene Zufuhr von 150 µg pro Tag (zuvor 180-200 µg). Für Schwangere werden statt 230 µg nun 220 µg und für Stillende statt 260 µg nun 230 µg empfohlen. Damit orientieren sich die Werte stärker am durchschnittlichen Bedarf und nicht mehr an möglichen Defiziten innerhalb der Bevölkerung.

Jod: Unerlässlich für Stoffwechsel und Entwicklung

Jod ist essentiell für die Produktion der Schilddrüsenhormone, die zentrale Stoffwechselprozesse, Zellwachstum und die Entwicklung des Nervensystems steuern. Ein Mangel kann zu Schilddrüsenfunktionsstörungen und bei Kindern zu Entwicklungsverzögerungen führen. Eine ausreichende Versorgung fördert Gesundheit und Leistungsfähigkeit und ist deshalb von erheblicher gesellschaftlicher Relevanz. Für eine optimale Zufuhr wird die Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Küche empfohlen. Darüber hinaus kann Jod auch über Fisch und Meeresfrüchte aufgenommen werden.

Vitamin E: Fokus auf α-Tocopherol

Parallel dazu wurde die Methodik für Vitamin E angepasst: Die Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr werden ab sofort ausschließlich in α-Tocopherol (= biol. aktivste Form) angegeben. Für Kinder, Jugendliche, Erwachsene sowie Schwangere liegt der Richtwert nun einheitlich bei 8 mg pro Tag (zuvor 11–15 mg-Äquivalent/Tag). Für Stillende wurde der Wert von 17 mg auf 13 mg reduziert. Diese Anpassung spiegelt die aktuelle Datenlage wider und berücksichtigt insbesondere die Bioverfügbarkeit und die tatsächlichen Bedarfe.

Funktionen von Vitamin E im Körper

Vitamin E erfüllt vor allem eine antioxidative Schutzfunktion für alle Zellmembranen und unterstützt die Immunabwehr. Es trägt zur Prävention von chronischen Erkrankungen bei, die durch oxidativen Stress begünstigt werden. Zu den wichtigsten Quellen zählen pflanzliche Öle, Nüsse und Samen. Auch wenn ein Vitamin-E-Mangel in Deutschland selten auftritt, ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend für die Prävention von Erkrankungen.

Weiterbildung: Ernährungstrainer-B-Lizenz an der BSA-Akademie

Wenn du dich für eine ausgewogene Ernährung, über Makronährstoffverteilung hinaus interessierst, empfehlen wir dir den Lehrgang "Ernährungstrainer/in-B-Lizenz" der BSA-Akademie, bei der auch Mikronährstoffe und deren Bedarfe sowie Funktionen im Körper vermittelt werden.

 

Ernährungstrainer/in-B-Lizenz

 

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2025). Neuauflage der DGE/ÖGE-Referenzwerte mit neuen Daten zu Jod und Vitamin E. Ernährungsumschau, 9, S. M570.