Intervallfasten – Trend oder Wundermittel?

Das Thema Fasten ist kein neuer Trend der Fitness- und Gesundheitsbranche. Das Intervallfasten bzw. intermittierende Fasten rückt seit einigen Jahren immer mehr in den Fokus. Es soll neben dem Erleichtern der Gewichtsreduktion noch positive Eigenschaften bei der Prävention von chronischen Erkrankungen besitzen.

 

Beim Intervallfasten wird, wie der Name schon sagt, im ersten Intervall von z. B. mehreren Stunden oder sogar ein bis zwei Tagen gefastet. Während des zweiten Intervalls wird gegessen. In der Fitnessbranche häufen sich positive Erfahrungsberichte von Intervallfasten zur Gewichtsreduktion und in der Therapie von übergewichtsbedingten Erkrankungen. Das Intervallfasten scheint ein Wundermittel zu sein. Doch wie sieht die Realität aus?

Es gibt verschiedene Formen des Intervallfastens:

  • Es wird an einem Tag der Woche keine oder nur sehr wenig Energie zugeführt. An den fastenfreien Tagen darf normal weiter gegessen werden.
  • 5:2 Diät: Bei dieser Form wird an zwei Tagen in der Woche keine bis sehr wenig Energie zugeführt. An den restlichen fünf Tagen der Woche kann normal gegessen werden.
  • 16:8 Diät: Bei dieser Form, welche in letzter Zeit am meisten an Popularität gewonnen hat, werden keine kompletten Fastentage eingeführt. Es wird lediglich in einem Zeitfenster von 16 Stunden am Tag gefastet. In den restlichen acht Stunden darf normal gegessen werden.

Der Vorteil ist, dass die Fastenphase mit der Schlafphase kombiniert werden kann und somit den Alltag nicht allzu sehr verändert. In den Fastenzeiten aller drei Formen darf Wasser, Tee und Kaffee getrunken werden. Außerdem können diese Formen des Intervallfastens mit einer Ernährungsform, wie z. B. einer Low-Carb-Ernährung, kombiniert werden. Es wird damit versucht, die Vorteile beider Strategien zu verbinden.

Beim intermittierenden Fasten stehen den Vorteilen auch einige Nachteile gegenüber. Auch diese Ernährungsform muss, wie jede andere auch, individuell an den Fastenden angepasst werden. Mehrfach wurde bereits gezeigt, dass Intervallfasten langfristig nicht mehr oder weniger erfolgreicher ist als andere Ernährungsformen (Freire, 2020; Headland, Clifton & Keogh, 2019; K. A. Varady, 2011; Roman et al., 2019).

Der Lehrgang „Berater/in für Gewichtsmanagement“ der BSA-Akademie bietet die Möglichkeit sich aus wissenschaftlicher und anwendungsorientierter Sicht dem Thema Körpergewichtsregulation über verschiedene Reduktionsdiäten und Ernährungsweisen zu widmen.

 

Literatur:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2018). Intervallfasten. Zugriff am 29.01.2020. Verfügbar unter www.dge.de/ernaehrungspraxis/diaeten-fasten/intervallfasten/

Freire, R. (2020). Scientific evidence of diets for weight loss: Different macronutrient composition, intermittent fasting, and popular diets. Nutrition, 69, 110549. Verfügbar unter doi.org/10.1016/j.nut.2019.07.001

Headland, M. L., Clifton, P. M. & Keogh, J. B. (2019). Effect of Intermittent Compared to Continuous Energy Restriction on Weight Loss and Weight Maintenance After 12 Months in Healthy Overweight or Obese Adults. International journal of obesity (2005), 43 (10). Verfügbar unter doi.org/10.1038/s41366-018-0247-2
K. A. Varady. (2011). Intermittent versus daily calorie restriction: which diet regimen is more effective for weight loss? Obesity Reviews, 12 (7), e593-e601. Verfügbar unter doi.org/10.1111/j.1467-789X.2011.00873.x

Roman, Y. M., Dominguez, M. C., Easow, T. M., Pasupuleti, V., White, C. M. & Hernandez, A. V. (2019). Effects of Intermittent Versus Continuous Dieting on Weight and Body Composition in Obese and Overweight People: A Systematic Review and Meta-Analysis of Randomized Controlled Trials. International journal of obesity (2005), 43 (10). Verfügbar unter doi.org/10.1038/s41366-018-0204-0