Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit veröffentlicht Stellungnahme zu Zucker

Der Geburtstagskuchen vom Kollegen, der Eistee und das Dessert in der Cafeteria sowie die Schokolade mit Karamellfüllung zum Kaffee am Nachmittag. Für viele Menschen bedeuten solche süßen Momente Genuss und Lebensqualität. Gleichzeitig möchten sich viele gesünder ernähren. Sie achten beim Einkaufen auf die Zutatenlisten, um Produkte mit weniger Zucker auszuwählen. Doch nicht jeder denkt bei Dextrose, Saccharose, Gerstenmalzextrakt und Maissirup an Zucker. Hinter mehr als 70 verschiedenen Begriffen können sich Zucker oder zuckerreiche Zutaten verstecken (Hofmann, 2022).

 

Wie viel Zucker ist ungesund?

Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten maximal 10 Energieprozent am Tag über freien Zucker, d.h. nicht im Lebensmittel natürlicherweise vorkommenden Zucker, gedeckt werden. Bei einer durchschnittlichen Gesamtenergiezufuhr von 2000 kcal entspricht dies einer Zufuhr von maximal 50 Gramm pro Tag (Deutsche Gesellschaft für Ernährung [DGE], 2018). Die tatsächliche Aufnahme liegt jedoch oft weit darüber. So lag der Pro-Kopf-Konsum von Zucker in Deutschland im Jahr 2020/2021 bei 32,5 Kilogramm im Jahr, also 89 Gramm am Tag (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung [BLE], 2022).

Zucker wird häufig mit der Entstehung von Übergewicht und Adipositas sowie weiteren Erkrankungen in Verbindung gebracht. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit erhielt den Auftrag, wissenschaftsbasiert eine sichere bzw. tolerierbare tägliche Aufnahmemenge von Zucker zu bestimmen, bei der die Bevölkerung auch langfristig keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten hat. Eine solche unbedenkliche Obergrenze konnte jedoch nicht festgelegt werden.

Zwar sind Zusammenhänge zwischen dem Zuckerkonsum und diversen gesundheitlichen Nachteilen erkennbar, jedoch ist die Studienlage nicht eindeutig genug, um festzustellen, ob diese negativen Effekte kausal durch den Zuckerkonsum verursacht werden oder durch Kombination mit einer zu hohen Energiezufuhr auftreten. Entsprechend allgemein formuliert die EFSA ihre Empfehlungen hinsichtlich der Zuckeraufnahme. Der Verzehr von Zucker soll im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung so gering wie möglich gehalten werden (EFSA Panel on Nutrition, Novel Foods and Food Allergens [NDA], 2022; Ritzka, 2022)

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Literaturverzeichnis

Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung. (2022). Pro-Kopf-Konsum von Zucker in Deutschland in den Jahren 1950/51 bis 2020/21. Zugriff am 11.01.2022. Verfügbar unter https://de.statista.com/statistik/daten/studie/175483/umfrage/pro-kopf-verbrauch-von-zucker-in-deutschland/

Deutsche Gesellschaft für Ernährung. (2018). Empfehlung zur maximalen Zuckerzufuhr in Deutschland. DGE, DAG und DDG veröffentlichen gemeinsames Konsensuspapier. Zugriff am 10.01.2023. Verfügbar unter https://www.dge.de/presse/pm/empfehlung-zur-maximalen-zuckerzufuhr-in-deutschland/

EFSA Panel on Nutrition, Novel Foods and Food Allergens. (2022). Tolerable upper intake level for dietary sugars. EFSA Journal, 20 (2), 7074.

Hofmann, L. (2022). Gesundheitliche Effekte von Zucker. Ernährung im Fokus (04), 209–289.

Ritzka, M. (2022). Wie viel Zucker ist zu viel? EFSA Stellungnahme 2022. Ernährung im Fokus (04), 209–289.