Führungskräfteentwicklung im strategischen BGM

Innerhalb der Arbeitswelt führen Themen wie Technisierung, Globalisierung, Flexibilisierung und die damit verbundene Verdichtung und Schnelligkeit von Arbeitsabläufen zu einer Veränderung, die sowohl für Mitarbeiter als auch Führungskräfte eine Belastung darstellt (Struhs-Wehr, 2017). Führungskräfte nehmen innerhalb dieses Veränderungsprozesses eine besondere Rolle ein. Auf Basis des salutogenetischen Ansatzes spielen die Ressourcen der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle im Umgang mit den Veränderungen. Dies wird insbesondere durch die Betrachtung des Führungsverhaltens innerhalb diverser Verfahren zur psychischen Gefährdungsbeurteilung verdeutlicht (Michel & Hoppe, 2022).

 

Einflussmöglichkeiten durch die Führungskräfte auf die Mitarbeitergesundheit

Um die Mitarbeiterressourcen innerhalb einer Organisation nutzen zu können, bedarf es einer konsequenten und strategischen Führungskräfteentwicklung. Denn nur über entsprechend geschulte und ausgebildete Führungskräfte kann die Stärkung der Mitarbeiterressourcen gelingen. Ein strategisches Betriebliches Gesundheitsmanagement berücksichtigt auch den Einfluss der Führungskräfte auf die Mitarbeitergesundheit.

Übergeordnet lassen sich nach Krick, Wunderlich und Felfe (2022) drei zentrale Einflussmöglichkeiten durch die Führungskräfte auf die Mitarbeitergesundheit darstellen:

  1. Die Vorbildfunktion: durch Verhalten und die Kommunikation nehmen Führungskräfte direkten Einfluss auf die Mitarbeiter.
  2. Die Arbeitsbedingungen: bzw. das gesamte Arbeitssystem bildet eine weitere Basis zur Einflussnahme auf die Mitarbeiter. Hierbei allerdings indirekt durch die gesundheitsförderliche und ressourcenstärkende Gestaltung.
  3. Das eigene Gesundheitsverhalten: Beispielsweise der Umgang mit Stress.

 

Fördernde gesunde Unternehmenskultur

Somit können zwei verschiedene Perspektiven auf das Thema Führungskräfteentwicklung eingenommen werden. Übergeordnet lassen sich die beiden Themenbereiche „sich selbst gesund führen“ und „Andere gesund führen“ festhalten. Unterstützt werden diese Perspektiven durch die Voraussetzungen der persönlichen Kompetenzen und auch einer fördernden gesunden Unternehmenskultur (Wilde, Dunkel, Hindrichs und Menz, 2010).

Um Führungskräfte nun in der Entwicklung zu unterstützen, lassen sich drei Ansätze innerhalb dieser beiden übergeordneten Bereichen festlegen:

  • Schulung und Weiterbildung in allen relevanten Fähigkeiten und Kompetenzen wie beispielsweise Kommunikation oder auch den gesetzlichen Anforderungen wie der Fürsorgepflicht oder der Gestaltung des Arbeitssystems.
  • Gesundheitsförderungsprogramme, speziell auf die Anforderungen von Führungskräften ausgerichtet, schaffen einen niederschwelligen Zugang zu diesen Maßnahmen. Dadurch kann die eigene Gesundheit gefördert und die wichtige Vorbildfunktion eingenommen werden.
  • Feedback und Evaluation der Wirkung von Führung innerhalb der Organisation helfen dabei, Bedarfe und aber auch Erfolge verstehbar und als Grundlage zukünftiger Entscheidungen zu machen.

Anforderungen an die Führungskräfteentwicklung gehen mittlerweile über das reine Erlernen von Führungstechniken hinaus. Durch die Berücksichtigung der oben genannten Ansätze im strategischen BGM kann durch die verbesserte Führungskompetenz auch die Leistung der Mitarbeiter langfristig erhöht und besonders wichtig, langfristig erhalten bleiben (Häfner, Pinneker, Hartmann-Pinneker, 2019).

Den Zusammenhang und Aufbau eines strategischen Betrieblichen Gesundheitsmanagement unter Berücksichtigung der Rolle von Führungskräften lernen Sie in unserem BSA-Lehrgang „Betrieblicher Gesundheitsmanager/in“ kennen und anwenden.