Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen

Nach wie vor treten arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Belastungen nahezu unverändert häufig auf und verursachen einen beträchtlichen ökonomischen Schaden. In Deutschland sind Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) die häufigste Ursache von Arbeitsunfähigkeit, eingeschränkter Einsatzfähigkeit im Beruf sowie vorzeitiger Erwerbsunfähigkeit.

 

Arbeitsbedingte MSE werden insbesondere durch körperliche Fehlbelastungen bei der Arbeit hervorgerufen. So gilt das Heben und Tragen von schweren Lasten als bezeichnende Tätigkeit, die zu Fehlbelastungen im Muskel-Skelett-System führt. Außerdem lässt sich eine steigende Tendenz zu ungünstigen Körperhaltungen und körperlicher Unterforderung beobachten, wie dies zum Beispiel in Büroberufen der Fall ist. Das vorwiegende Sitzen und der damit korrespondierende Bewegungsmangel kann zu Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems führen. So zum Beispiel, wenn eine bewegungsarme Tätigkeit zu statischen Muskelbeanspruchungen führt, deren mögliche Folgen Muskelermüdung und schmerzhafte Muskelverspannungen sind. Diese treten besonders im Rücken oder im Schultergürtel auf und schränken die Leistungsfähigkeit ein.

Um der Entstehung von MSE vorzubeugen, stehen den Betrieben vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung. Hierzu zählen sowohl primär-, sekundär- und tertiärpräventive Ansätze als auch verhaltens- und verhältnispräventive Ansätze. Diese können im Idealfall in einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement berücksichtigt und zielführend miteinander verzahnt werden. Um die Maßnahmen zu begründen, sind eine sorgfältige Analyse und Bewertung der vorliegenden Belastungen eine Grundvoraussetzung.

Der Lehrgang Gesundheitsexperte/in im Betrieb – Ergonomie und Rückengesundheit qualifiziert die Teilnehmer, Unternehmen im Hinblick auf eine wirksame Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen zu beraten und zu unterstützen. Im Mittelpunkt stehen die Analyse arbeitsbedingter Belastungen des Muskel-Skelett-Systems und die daraus resultierende Entwicklung von zielgerichteten Präventionsmaßnahmen unter Berücksichtigung von arbeits- und personenbezogenen Einflussfaktoren. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Rückengesundheit der Mitarbeiter.

Im Leistungsumfang des Lehrgangs ist auch das „Programm zur Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen“ enthalten. Die Teilnehmer werden im Rahmen des Lehrgangs mit den verschiedenen Programmbausteinen und deren Umsetzung in der Praxis vertraut gemacht.

 

Literatur:

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (2020). Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Arbeitswelt. Zugriff am 17.09.2020.

Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (2020). Risikobezogene Tätigkeiten. Zugriff am 17.09.2020.