Man stelle sich folgende Situation vor: „Wir sind die schlimmste Klasse, die Sie je hatten!“ Mit diesen Worten begrüßten die Seminarteilnehmer aus der letzten Bankreihe ihren Dozenten. Der ließ sich allerdings nicht beirren und stellte sich vor, belegte seine Kompetenzen und Erfahrungen zum Unterrichtsthema mit entsprechenden Medien und bildlichen Geschichten. Nun war es die Aufgabe der Teilnehmer, mit einer persönlichen Geschichte vor die Klasse zu treten und sich vorzustellen. Jeder sollte eine Situation schildern, die er oder sie gut gemeistert bzw. in der er persönliche Stärken und Kompetenzen eingesetzt hatte. Heraus kamen viele sehr bewegende, persönliche Geschichten. Vom Überwinden schwerer Krankheiten, vom Meistern beruflicher Herausforderungen, vom Überstehen familiärer Krisen oder der Pflege von Angehörigen. Der Effekt war, dass sich die Stimmung in der Klasse grundlegend änderte. Die Anwesenden berichteten, dass zuvor der Zusammenhalt innerhalb der Klasse nicht sonderlich groß gewesen sei, dass sie größtenteils wenig Interesse an ihren Klassenkameraden gehabt hätten. Aber durch diese persönlichen Geschichten hätten sie angefangen, einander mit völlig anderen Augen zu sehen. Sie hätten Respekt und Wertschätzung für einander entwickelt, wo vorher eine gewisse Gleichgültigkeit oder vielleicht sogar Ablehnung geherrscht hatte.
Die Autoren Anderson (2016) und Gallo (2014), welche die Vorträge der TED-Reihe (Technology, Entertainment, Design) analysieren, bezeichnen das Erzählen von Geschichten als die grundlegendste und älteste Art der menschlichen, verbalen Kommunikation und Wissensübermittlung. Durch das Erzählen von Geschichten kann eine Verbindung zwischen allen Anwesenden geschaffen werden, weil sie dadurch an Erlebnissen teilhaben können.
Wo haben Mitarbeiter die Gelegenheit, persönliche, arbeitsbezogene Geschichten auszutauschen? Wo kann man die Wirkung persönlicher Storys nutzen, um das Team zusammenzuschweißen oder eine stärkere Kundenbindung zu erzielen? Selbst in der „schlimmsten Klasse“ kann so eine positive Entwicklung in Gang gesetzt werden.
Mit der BSA-Akademie zum Kommunikationstrainer
Die BSA-Akademie bietet passend zu diesem Thema den Lehrgang zum „Kommunikationstrainer“ an. Er vermittelt den Teilnehmern die methodischen Kernkompetenzen für die Analyse von Kommunikationsprozessen. Sie erlernen, die verbale und nonverbale Kommunikation von Gesprächspartnern zu interpretieren, Probleme aufzuzeigen und Lösungen zu finden. Sie werden befähigt, Seminare, Trainings und Workshops professionell zu gestalten sowie effektive und erfolgreiche Gespräche mit Kunden und Mitarbeitern zu führen.