Start-ups in Krisenzeiten

In Deutschland existierten im Jahr 2019 etwa 65.000 Start-ups. Vergleicht man das dritte Quartal 2019 mit dem aus dem Krisenjahr 2020 ist die Anzahl der Gründungen auf gleichem Niveau. Woran liegt das? Sind Start-ups vielleicht so anpassungsfähig, dass sie Krisen etwas Positives abgewinnen können? Oder sind sie bedroht zu scheitern? Und ist es aktuell sinnvoll ein Start-Up zu gründen?

 

Unter einem Start-up versteht man ein kürzlich gegründetes Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee und hohem Wachstumspotenzial. Im Vergleich zu etablierten Unternehmen verfügen Start-ups weder über ein ausgereiftes Produkt oder einen existierenden Markt noch über eine bestehende Organisation und ausreichend finanzielle und personelle Ressourcen. Jegliche Krisen stellen Start-ups vor besondere Herausforderungen. Während der aktuell herrschenden Corona-Pandemie ist der Kontakt zu anderen Personen streng reglementiert, wodurch der Vertrieb und der Aufbau eines Kundennetzwerks schwieriger aufzubauen und aufrechtzuerhalten ist. Denn viele Start-ups, die sich auf Branchen spezialisiert haben, die auf den direkten Kundenkontakt, wie bspw. Restaurants, Kosmetikstudios oder ähnliches angewiesen sind, sind aktuell bedroht.

Welche Start-ups bewähren sich als „krisensicher“?

Um als „krisensicher“ zu gelten, haben sich verschiedene Branchen etabliert. Dazu zählen Online-Netzwerke, E-Commerce und Online-Plattformen. Sie sind von Krisen weniger bedroht und schrecken auch die derzeitigen Einschränkungen nicht ab, da sie nicht auf den direkten Kundenkontakt angewiesen sind und autonom arbeiten können. Eine Vielzahl der Start-ups, die in diesen „zukunftssicheren“ Branchen arbeiten, reagieren auch mit entsprechenden Maßnahmen auf die Krise – so liegt der Fokus mehr auf der Produktentwicklung. Investitionen werden derzeit aufgeschoben und selbst vom Personalabbau wird Abstand genommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist sogar die Mitarbeiterzahl von 13,3 auf 14,3 Personen gestiegen. Trotz des negativen Einflusses der Krise bleiben Start-ups optimistisch und beurteilen die aktuelle und zukünftige Geschäftslage wesentlich positiver als die deutsche Wirtschaft allgemein, da Start-ups in ihrem Denken nicht festgefahren sind und ihre Geschäftsidee schnell anpassen können.

Ist es während Krisenzeiten sinnvoll ein Start-up zu gründen?

Start-up-Gründer sollten von Natur aus nicht ängstlich sein. Unabhängig von Krisen kann ein Start-up immer scheitern. Um Erfolg zu haben, ist es wichtig, die richtige Branche zu wählen, die sich als krisenfest erweist. Ebenso sollte ein Liquiditätsplan für mindestens sechs Monate erstellt werden, Rechnungen, die nicht sofort bezahlt werden müssen, sollten liegen gelassen werden und es sollte nach Stundungen bei Unternehmen nachgefragt werden. Das eigene Start-up sollte vom Gründer genauestens überprüft und gegebenenfalls an die aktuelle Situation angepasst werden, um den Fortbestand kurz- und mittelfristig zu erhalten.

Krisen stellen sowohl für bestehende Start-ups als auch für Neugründungen immer eine Gefahr da. Allerdings bietet jede Krise auch eine Chance, die ergriffen werden sollte. Die eigene Geschäftsidee sollte daher ständig kritisch hinterfragt werden und flexibel angepasst werden, sodass der Erfolg dauerhaft ist.

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Quellen:

Zahl der Startups in Deutschland bleibt konstant

Raues Klima für Gründer

Unternehmensgründung in der Corona-Krise als Chance für Start-ups?

Deutscher Startup Monitor 2020

Gründen in den Zeiten der Corona-Krise