Neuroathletik für Torwarttrainer des DFB

Zum ersten Mal wurden die Torwarttrainer des DFB im Rahmen der B-Lizenz mit dem Themenkomplex „Neuroathletik“ betraut. Hierzu führte Prof. Dr. Kaptain, Dozent der DHfPG und Referent der BSA-Akademie, eine umfassende Schulung durch.

 

Foto: Sportschule Hennef

Foto: Sportschule Hennef

Prof. Dr. Kaptain

Prof. Dr. Kaptain

Im Schwerpunkt wurde die Strategie des neurozentrierten Trainings thematisiert. Der Einfluss des Gehirns und Nervensystems stand hier im Vordergrund, um die Teilnehmer zu sensibilisieren, welchen Einfluss das Gehirn auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat.

Gerade Torhüter müssen ein hohes Maß an Reaktionsfähigkeit und eine ausdauernde Aufmerksamkeitsspanne aufweisen. Diese kognitiven Fähigkeiten werden durch hohe neuromuskuläre Fähigkeiten (Explosivität und Sprungkraft) ergänzt – vor allem, wenn es um spielentscheidende reaktive Fähigkeiten geht (Abwehr von Torschüssen etc.). Hierbei spielen sowohl visuelle Fähigkeiten als auch propriozeptive Eigenschaften eine leistungsentscheidende Rolle. Des Weiteren ging Daniel Kaptain auf die Rolle des Nervensystems im Kontext Schmerzwahrnehmung und Regeneration ein.

Alle theoretischen Inhalte wurden dann im zweiten Themenblock mit praktischen Übungen vertieft. Die Teilnehmer erfuhren, welche spezifischen Techniken und Übungen das Nervensystem aktivieren und stimulieren, um auf spielbezogene Fähigkeiten und Belastungen vorzubereiten. Das „neuronale Warm-up“ wurde durch individuelle Testungen und daraus abgeleitete „Drills“ erweitert und bot so die Möglichkeit, neue und oft abstrakte Übungen und deren Wirkungen zu überprüfen.

In der dritten Phase wurde das visuelle System fokussiert. Auch hier führte der Sportwissenschaftler anhand von diversen Testungen und Übungen vor, inwieweit die visuellen Fähigkeiten die Leistung beeinflussen bzw. inwiefern sich diese Beeinflussung auf andere motorische Fähigkeiten auswirkt.

In der letzten Phase der Ausbildung hatten die Torwarttrainer dann die gemeinsame Aufgabe, das Erlernte anhand von Übungsszenarien in den Trainingsablauf einzubauen. Hierzu wurden diverse sportspezifische Techniken und Trainingsaufgaben vorgegeben, die durch neurozentrierte Drills und Übungen vorbereitet werden sollten. Diese Abschlussaufgabe hatte zum Ziel, den notwendigen Transfer in den Trainingsalltag zu erwirken und die Effekte dieser neuen Techniken zu überprüfen.

Die Resultate und Feedbacks der Teilnehmer zeigten, dass das neurozentrierte Training eine zielführende Ergänzung im Athletiktraining – nicht nur für Fußballer – darstellt.

Praxisworkshop Neurotraining

Der Praxisworkshop vermittelt Hintergrundwissen zu den Anwendungsbereichen des Neurotrainings. Die Teilnehmer werden befähigt, ihre Kunden professionell beim Erreichen ihrer Ziele zu unterstützen. Hierzu erhalten sie eine fundierte theoretische Grundlage zum Aufbau und zur Arbeitsweise des Gehirns sowie ein innovatives Grundlagenmodell zur Durchführung von verschiedenen Tests, zur Auswahl, Kombination und Umsetzung individuell geeigneter Trainingsübungen sowie zur Bewertung der persönlichen Erfolge. Die Absolventen des Workshops sind in der Lage, Übungen auszuwählen, diese zielorientiert zusammenzustellen und unter Beachtung der individuellen Kunden­voraussetzungen anzuwenden.