Der Medizinball – Ein Klassiker unter den Trainingsmitteln

Als „Medizinball“ werden Leder-, Kunstleder- oder Kunststoffbälle bezeichnet, die aufgrund einer Füllung deutlich schwerer als Bälle in Spielsportarten oder Gymnastikbälle sind.

 

Der Medizinball ist ein alternatives Trainingsmittel, wenn kein teures Equipment zur Verfügung steht. Das Training mit dem Medizinball kann sowohl zur Mobilisation im Rahmen eines funktionellen Aufwärmprogramms als auch zur gezielten funktionellen Kräftigung eingesetzt werden.

Typisch für das Medizinballtraining sind Wurfübungen: Das Kernprinzip besteht hier darin, die in den unteren Extremitäten und in der Rumpfmuskulatur erzeugte und über den Schultergürtel mit den oberen Extremitäten weitergeleitete Kraft auf den Medizinball zu übertragen, so dass dieser explosiv und maximal schnell abgeworfen wird. Daraus lässt sich ableiten, dass beim Medizinballtraining eine hohe Beanspruchung auf die Rumpfmuskulatur entsteht.

Wie bei einem gerätegestützten Krafttraining spielt auch beim Medizinballtraining die Intensitätssteuerung, sprich die Wahl des Medizinballgewichts, eine entscheidende Rolle. Das Kernprinzip des Medizinballtrainings besteht in der explosiven Beschleunigung des Balls. Dementsprechend ist die Last des Medizinballs bei Wurfübungen nur so hoch zu wählen, dass eine explosive ausgeführte Abwurfbewegung, trotzt des Ballgewichts, erhalten bleibt. Wird die Last, d. h. das Gewicht des Medizinballs, zu schwer gewählt, kann das eigentliche Trainingsziel dieser Trainingsform darunter leiden.

Neben Schwungübungen mit dem Medizinball, die primär zur Mobilisation dienen und den explosiven Wurfübungen, kann der Medizinball auch das Training mit dem eigenen Körpergewicht unterstützen. So können z. B. verschiedene Liegestützvarianten auf dem Medizinball ausgeführt werden (beidhändiger Liegestütz auf einem Medizinball mit enger Armhaltung, Liegestütz beidhändig mit weiter Armhaltung und einem Medizinball unter nur einer Hand oder unter beiden Händen etc.). Alles in Allem ist der Medizinball ein vielseitig einsetzbares und gleichzeitig kostengünstiges Trainingsinstrument, welches sehr gut in ein funktionelles Training integrierbar ist.
 

Training mit Medizinball als Bestandteil zur BSA-Qualifikation zum Athletiktrainer

Das Training mit dem Medizinball inkl. Belastungssteuerung und Übungsbeispiele ist Bestandteil der BSA-Qualifikation zum/zur Athletiktrainer/in. Die Teilnehmer entwickeln Trainingspläne zum funktionellen Training der athletischen Fähigkeiten von Sportlern oder Kunden mit körperlich stark belastenden Berufen. Dabei wählen sie zielgruppenspezifisch funktionelle Übungen und Trainingsformen zur gezielten Leistungssteigerung aus.