Bewegen Sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ausreichend?

Wie ist es um das Bewegungsverhalten bestellt und wie hat die Corona-Pandemie dieses beeinflusst?

Bewegung in den Alltag integrieren

Das Bewegungsverhalten der Kinder und Jugendlichen in Deutschland steht bereits seit Jahren in der Kritik. Mit der Einschulung sinkt die Prävalenz von mindestens 60 Minuten körperlicher Aktivität pro Tag. Daher wird der lange, primär im Sitzen verbrachte Schultag, der Kinder und Jugendlichen seitens Experteninnen und Experten oft moniert, denn es mehren sich die Befunde, dass dauerhaftes Sitzen ohne Unterbrechungen als ein eigenständiges Gesundheitsrisiko anzusehen ist.

Obwohl die Hälfte der Mädchen und Jungen im Alter von 3 bis 6 Jahren in Deutschland Sportangebote im Verein wahrnehmen, werden die aktuellen Bewegungsempfehlungen nur etwa von der Hälfte aller Vorschulkinder erfüllt. Mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Kinder und Jugendlichen mit Bewegungsmangel weiter an. Nicht einmal ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen ist täglich eine Stunde aktiv. Auch der Status Quo des Sportunterrichts in den Schulen ergibt ein ernüchterndes Bild. In einer Studie zum Bewegungsstatus von Kindern und Jugendlichen in Deutschland gaben 63 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, maximal zwei Unterrichtsstunden Schulsport in der Woche zu erhalten. In den Haupt- und Berufsschulen verschlechtert sich diese Situation noch einmal dramatisch.

Mit der Corona-Pandemie brachen die wenigen Stunden Schulsport sowie andere Bewegungs- und Sportmöglichkeiten weg. Während den Lockdowns mussten u.a. Schwimmbäder schließen, Sport- und Spielplätze waren gesperrt. Eine internationale Studie unter der Leitung der Goethe-Universität Frankfurt zeigt, dass ca. 40 Prozent der Studienteilnehmende während des ersten Lockdowns weniger körperlich aktiv waren als vor dem Lockdown. Eine Studie des Karlsruher Instituts für Technologie kommt zu ähnlich schockierenden Ergebnissen. Seit Ausbruch der Pandemie ist das Bewegungsverhalten der Kinder auf ein noch nie da gewesenes Minimum herunter gebrochen. Gleichzeitig verbringen die Kinder fast doppelt so viel Freizeit vor Bildschirmen wie zuvor. Corona wird zurecht in vielen Artikeln als „Bewegungsbremse“ bezeichnet.

Doch gilt gerade das junge Erwachsenenalter als sensible Phase für die Aufrechterhaltung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen. Aus einer Studie aus dem Jahre 2016 mit Berufsschülerinnen und Berufsschülern geht hervor, dass lediglich 10 Prozent der untersuchten Stichprobe ihre körperliche Aktivität korrekt einschätzen konnten. Alle anderen Studienteilnehmende über- oder unterschätzten das Ausmaß ihrer körperlichen Aktivität.

Für Maßnahmen der Gesundheitsförderung insbesondere bei der Zielgruppe der jungen Erwachsenen muss der Aspekt der fehlerhaften Selbsteinschätzung besonders berücksichtigt werden. Ziel sollte es sein, eine Sensibilisierung bezüglich einer korrekten Selbsteinschätzung zu erreichen. Doch vielen Menschen in dieser Altersgruppe fehlt eine hilfreiche Anleitung und professionelle Unterstützung, wie sie ihre Gesundheit dauerhaft verbessern und körperliche Aktivität in ihren Alltag integrieren können. Insofern besteht ein Bedarf an Fachleuten, die für die bestehenden und zukünftigen Gesundheitsprobleme wirksame Ansätze zur Gesundheitsförderung und insbesondere auch zur Aktivitätssteigerung kennen, bzw. entwickeln und sowohl auf Individualebene als auch im Kontext von verschiedenen Lebenswelten praktisch umsetzen können.

Mit der BSA-Akademie zum Gesundheitscoach

An dieser Stelle setzt der Lehrgang „Gesundheitscoach“ der BSA-Akademie an. Der Lehrgang ist speziell auf das Thema „Änderung des Gesundheitsverhaltens“ u.a. mit Fokus auf der Bewegungsförderung zugeschnitten. Hier lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer praxisnah mit Hilfe von evidenzbasierten Methoden und Instrumenten, wie sie Menschen zur Aufnahme von gesundheitswirksamer körperlicher Aktivität motivieren und diese hinsichtlich einer dauerhaften Ausübung zielgerichtet unterstützen können. Die Maßnahmen der Bewegungsförderung sind dabei sowohl auf die Betreuung von einzelnen Kunden als auch auf den Anwendungsbereich von verschiedenen Lebenswelten und Zielgruppen, ausgerichtet.

Alle Infos zum Lehrgang Gesundheitscoach