Erfolgreiche Bewegungsförderung im Betrieb

Den wenigsten Menschen gelingt es heutzutage, ausreichend körperliche Aktivität in ihren (Berufs-)Alltag zu integrieren. Bewegungsförderung als Bestandteil der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) kann daher einen wichtigen Beitrag leisten, einen Ausgleich zu einem zunehmend bewegungsarmen Arbeits- und Lebensstil zu schaffen.

 

Jens Brehm

Jens Brehm

Die positiven Auswirkungen eines körperlich aktiven Lebensstils auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die körperliche sowie psychische Leistungsfähigkeit sind unbestritten. Studien zeigen jedoch, dass alltägliche Bewegungsanlässe im Beruf, im Haushalt oder zu Transportzwecken zurückgegangen sind. Einen Großteil unseres Tages verbringen wir am Arbeitsplatz. Die jeweilige Arbeitsumgebung beeinflusst dabei das Bewegungsverhalten und damit dauerhaft auch die Gesundheit der Mitarbeiter. Durch gezielte Bewegungsförderung im betrieblichen Kontext können Betriebe daher einen wichtigen Beitrag zum Erhalt bzw. zur Verbesserung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter leisten.

Doch wie kann erfolgreiche Bewegungsförderung im Betrieb gelingen?

Eine große Herausforderung besteht darin, die Mitarbeiter von der Notwendigkeit bewegungsförderlicher Maßnahmen zu überzeugen und diese dauerhaft zur Maßnahmenbeteiligung zu motivieren. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist dabei die personelle Verantwortlichkeit für das Thema BGF im Allgemeinen und Bewegungsförderung im Besonderen. Dabei spielen die fachliche Kompetenz, persönliches Engagement, Authentizität, Akzeptanz bei den Mitarbeitern und der Führungsebene sowie verfügbare zeitliche Ressourcen eine wichtige Rolle. Aktuell existiert ein vielfältiges Angebot an attraktiven bewegungsbezogenen Maßnahmen wie beispielsweise Firmenfitnessangebote, Laufevents, Challenges, Gesundheitsvorträge, Praxisworkshops oder digitale Trainingshilfen. Damit sich möglichst viele Mitarbeiter angesprochen fühlen, ist es für die Entwicklung von Maßnahmen besonders wichtig herauszufinden, was sich die Mitarbeiter im Hinblick auf ein Bewegungsangebot wünschen bzw. welche Bedürfnisse sie haben. Auch das Feedback der Mitarbeiter zu den angebotenen Maßnahmen sollte regelmäßig eingeholt werden. Zudem sollten die Angebote so gestaltet sein, dass ein niederschwelliger Zugang ermöglicht wird. Um die Beteiligung an den bewegungsbezogenen Maßnahmen zu fördern, können auch attraktive Anreizsysteme entwickelt werden. Hier lohnt es sich, relevante Anreize zu identifizieren. Grundlage hierfür können beispielsweise Erkenntnisse aus Mitarbeiterbefragungen sein (z.B. Mitarbeiter wünschen sich mehr Urlaub). Lob, Anerkennung und Wertschätzung aus dem sozialen betrieblichen Umfeld (Chef, Abteilungsleiter, Kollegen) wirken zudem als positive Verstärker und fungieren als wichtiger Motivationsfaktor.

 

Gesundheitsexperte/in im Betrieb – Ergonomie und Rückengesundheit

Der Lehrgang „Gesundheitsexperte/in im Betrieb – Ergonomie und Rückengesundheit“ qualifiziert Teilnehmer, ein Konzept zur Förderung der Rückengesundheit in einem Unternehmen aufzubauen, in die Unternehmensstruktur zu integrieren und systematisch weiterzuentwickeln. Die Teilnehmer werden in die Lage versetzt, physische Belastungen in einem Unternehmen zu analysieren und darauf aufbauend Strategien zur Förderung der Rückengesundheit und Bewegung der Mitarbeiter zu entwickeln und in der Praxis anzuwenden.

 

Über den Autor:

Der Gesundheitswissenschaftler Jens Brehm ist als Autor, Dozent und Referent im Fachbereich Gesundheitsförderung/Betriebliches Gesundheitsmanagement für die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie die BSA-Akademie tätig (www.dhfpg-bsa.de).